Umsteigen wird attraktiv – das interkommunale Pedelec- und Radwegenetz und die neuen Mobilstationen sind eröffnet

Die Gemeinden Gerbrunn, Randersacker, Rottendorf und Theilheim haben gemeinsam mit der Stadt Würzburg ein interkommunales Mobilitätskonzept erarbeitet.

Nahmen das interkommunale Radwegenetz und die Mobilstation am
Nahmen das interkommunale Radwegenetz und die Mobilstation am "Rottendorfer Tor" in Betrieb: Bürgermeister Hubert Henig, Theilheim, Bürgermeister Stefan Wolfshörndl, Gerbrunn, Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Adrien Cochet-Weinandt, Radverkehrsbeauftragter der Stadt Würzburg, Landrat Eberhard Nuß, Bürgermeister Roland Schmitt, Rottendorf, Bürgermeister Michael Sedelmayer, Randersacker, Würzburgs Umweltreferent Wolfgang Kleiner und der Würzburger Bürgermeister Dr. Adolf Bauer. (c) Christian Weiß
Für die Umsetzung des Konzeptes stellte das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit aus Mitteln der nationalen Klimaschutzinitiative („Bundeswettbewerb Klimaschutz durch Radverkehr") rund 1,7 Millionen EUR zur Verfügung. Etwa 70 % der Investitionen werden durch die Klimaschutzinitiative übernommen.

Ziel des Konzepts war es, ein gemeinsames Mobilitätsnetz zu bilden, das die Stadt Würzburg einschließlich des Landesgartenschaugeländes und die östlichen Umlandgemeinden mit ihren lokalen Attraktionen und Projekten miteinander verbindet. Schlüsselmaßnahme ist die Schaffung eines interkommunalen Radverkehrsnetzes mit entsprechender Wegweisung, begleitet durch die Verknüpfungen des Radverkehrs mit anderen Verkehrsmitteln (ÖPNV, Bike-Sharing, Carsharing usw.). Die Umsetzung des Konzepts ist nun weitgehend abgeschlossen, so dass die Landesgartenschau bereits über dieses Wegenetz erreicht werden kann. Der Lückenschluss zwischen dem Elferweg und der Kitzinger Straße wird voraussichtlich im Mai 2018 für den Verkehr freigegeben.

Der baulichen Ausführung ging eine umfangreiche Analyse voraus, die Mängel und Fehlstellen im bestehenden Netz aufzeigte. Dabei waren auch die Hinweise aus der Bürgerschaft von wichtiger Bedeutung. Durch die Schaffung von Lückenschlüssen und die Beseitigung von Mängeln ist nun ein neues und einheitlich beschildertes Radwegenetz entstanden. Das Netz teilt sich in zwei Kategorien. Zum einen bestehen Verbindungen mit geringen Steigungen und weiteren Strecken in den Tälern. Zum anderen kommen neue, direkte Verbindungen mit abschnittsweise steileren Passagen dazu, die sich besonders für Pedelecs, E-Bikes (und sportliche Radler) eignen.
Der Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt erläutert: „Die Nutzung eines Fahrrades mit elektrischer Unterstützung kann bei der Überwindung dieser Höhenunterschiede helfen. Auf Würzburgs Straßen dürften bereits heute knapp 5.000 dieser Pedelecs oder E-Bikes unterwegs sein –mit stetig steigernder Tendenz. Auch für Pendler ist deren Nutzung eine echte Alternative. Um den Radverkehrsanteil zu erhöhen braucht es aber gut ausgebaute und möglichst kreuzungsfreie Wege, sichere Abstellanlagen sowie Lademöglichkeiten. All das bietet das neue Netz. Es passt daher sehr gut auch in unser Maßnahmenbündel zur Verbesserung der Luftqualität“
Landrat Eberhard Nuß ergänzt: „Das neue Wegenetz ist ein Beispiel gelebter interkommunaler Zusammenarbeit. Gerade die Kooperation über Gemeindegrenzen hinweg hat den Fördermittelgeber überzeugt. Auch für Freizeitverkehr und Tourismus bieten sich so viele neue Wege die Schönheit unserer Landschaft mit dem Rad zu erfahren.“ 

Am heutigen Freitag wurde das interkommunale Pedelec- und Radwegenetz gemeinsam von den Bürgermeistern Roland Schmitt, Stefan Wolfshörndl, Michael Sedelmayer und Hubert Henig sowie Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Landrat Eberhard Nuß mit einer Fahrradsternfahrt aus allen vier beteiligten Gemeinden und der Stadt Würzburg feierlich eröffnet.

Auch die Inbetriebnahme der neuen Mobilstation “Rottendorfer Tor“ wurde an diesem Tag gefeiert. Die bauliche Umsetzung beruht auf einem Entwurf von Deffner Voitländer Architekten aus Dachau, der aus einem Architektenwettbewerb hervorging. Die hohe gestalterische Qualität des Bauwerkes wird auch durch die Aufnahme in die Architektouren 2018 der Bayerischen Architektenkammer gewürdigt.

Wichtige Versorgungsanlagen der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH (WVV) für den neuen Stadtteil – wie eine Fernwärme- und eine Glasfaserstation – werden hier mit der Mobilitätsinfrastruktur architektonisch gebündelt und integriert. Eine Besonderheit der Station ist es somit, dass mehrere Nachhaltigkeitsaspekte des neuen Stadtteils direkt am Eingang auch baulich präsent sind.

Die Station am „Rottendorfer Tor“ und die  Mobilstation hinter dem ehemaligen Hangar/Sporthalle (Rottendorfer Straße) wurden durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gesondert gefördert und bilden gemeinsam mit der Mobilstation am Technologie- und Gründerzentrum (Landsteinerstraße) ein wichtiges Rückgrat des Mobilitätskonzeptes für den neuen Stadtteil Hubland in Würzburg. Diese Bausteine wurden frühzeitig geplant und umgesetzt um von Beginn an eine Nutzung der nachhaltigen Mobilitätsangebote zu ermöglichen. Neben Fahrradabstellanlagen und einem Ladeschrank für Pedelec-Akkus finden sich an den Mobilstationen auch Carsharing-Fahrzeuge und Lademöglichkeiten für Elektroautos. Zudem gibt es jeweils eine Bushaltestelle in der Nähe. Die Mobilstationen verknüpfen also unterschiedliche Verkehrsträger miteinander und bieten so Anreize für ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten unabhängig vom Besitz eines eigenen Autos.

Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt: „Die erforderliche urbane Mobilitätswende lässt sich auf einen Nenner bringen: mehr öffentlicher Nahverkehr plus Fahrrad und Carsharing in einer Stadt der kurzen Wege. Die Mobilstationen machen diese Mobilitätswende sichtbar und praktisch nutzbar. Ich bin sehr froh darüber, dass die nachhaltige Mobilität von Beginn an eine wichtige Richtschnur für die Entwicklung des neuen Stadtteils war und ist.“

Die Mobilstation wird von der Würzburger Stadtverkehrs-GmbH (SVG) bewirtschaftet. Die Fahrzeuge an den Mobilstationen in Würzburg werden durch den Carsharing-Anbieter scouter aufgestellt und vermietet. Da Carsharing eine ideale Ergänzung zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel darstellt, bietet die WVV allen Abokunden attraktive Vergünstigungen bei der Nutzung von Carsharing. Für Neueinsteiger ins Programm „Abo plus Carsharing“ gibt während der Landesgartenschau zusätzlich ein Startguthaben von 18 Euro.

Weitere Mobilstationen mit mindestens einem Carsharing-Angebot in der Nähe von zentralen ÖPNV-Haltepunkten gibt es bereits in Rottendorf und Gerbrunn sowie in der Würzburger Innenstadt. Auch die APG macht ihren Kunden Angebote zur Nutzung von Carsharing.

Ergänzende Informationen zum neuen Wegenetz und zu den neuen Mobilstationen finden Sie im Internet unter www.wuerzburg.de/interkommexterner Link und https://www.wuerzburg.de/themen/verkehr--mobilitaet/saubermobil/mobilitaetskarte/527008.Mobilitaetsinformation-Wuerzburg.htmlexterner Link.

>>> zurück