Cube als erster fertiger Baustein: Wirtschaftdialog schnuppert ZDI-Luft

Auf dem Areal der Landesgartenschau zog dieser Neubau nun schon vier Wochen viele neugierige Blicke auf sich. Jetzt erfolgte mit der feierlichen Eröffnung des Gründerlabors des Zentrums für Digitale Innovationen (ZDI) Mainfranken ein für die gesamte Wirtschaftsregion wichtiger Impuls.

Eröffnung mit über 300 Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft: Staatsminister Franz Josef Pschierer (Bildmitte), Oberbürgermeister Christian Schuchardt (vordere Reihe, Vierter von links), Projektleiter Klaus Walther (Dritter von rechts), Staa
Eröffnung mit über 300 Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft: Staatsminister Franz Josef Pschierer (Bildmitte), Oberbürgermeister Christian Schuchardt (vordere Reihe, Vierter von links), Projektleiter Klaus Walther (Dritter von rechts), Staa (c) Georg Wagenbrenner

Elf Monate nach dem Spatenstich ist der sogenannte Cube nun quadratisch, praktisch und bezugsfertig. Geplant wurde das würfelähnliche Gebäude, das im Inneren Platz für Prototypwerkstätten, Start-Up-Büros, Coworking-Bereiche und Aufenthalts- sowie Kommunikationsräume bietet, von Prof. Anett-Maud Joppien vom Fachbereich Architektur der TU Darmstadt in Zusammenarbeit mit der Henne Schönau Architekten GmbH in Frankfurt. Das Büro Hofmann Keicher Ring Architekten aus Würzburg übernahm die rekordverdächtig schnelle Umsetzung. Die Außenhülle ist mit einer Bastelanleitung für einen Papierflieger verziert – dies war wiederum eine Idee der Stadtgrafikerin Choon-Hee Bae. „Unweit der früheren Start- und Landebahn am Hubland sollen gute Ideen nun Flügel bekommen. Das Tempo indem wir diese helfende Infrastruktur aufgebaut haben ist absolut bemerkenswert“, freut sich Projektleiter Klaus Walther vom Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft und Standortmarketing der Stadt Würzburg.
 
So konnte ein Jahr nach der Übergabe des Förderbescheids für das ZDI durch Wirtschaftsministerin Ilse Aigner beim 2. Würzburger Wirtschaftsdialog bereits beim 3. Wirtschaftsdialog mit ihrem Nachfolger im Amt Franz Josef Pschierer der Einzug in eine von insgesamt drei ZDI-Immobilien gefeiert werden. Minister Pschierer erläuterte am Hubland das Förderprogramm „Gründerland.Bayern“. In ganz Bayern soll die Herausforderung der Digitalisierung mit neuen Gründerzentren angegangen werden. Für die zentrale Anlaufstelle in Mainfranken stehen rund 6 Millionen Euro Förderung zur Verfügung. Der Cube kostete mitsamt Innenausstattung wie veranschlagt 2,9 Millionen Euro. Die staatliche Förderquote wird bei rund 75 % liegen.
 
Auch wenn nun die Stadt Würzburg zu der Doppel-Veranstaltung aus ZDI-Eröffnung und Wirtschaftsdialog einlud, die Projektpartner sind die digitalen Player der gesamten Region: die Würzburger Universität, die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, die IHK Würzburg-Schweinfurt, das Rhön-Saale Gründer- und Innovationszentrum, das Gründer-, Innovations- und Bera-tungszentrum Schweinfurt, das Technologie- und Gründerzentrum Würzburg, die Region Mainfranken GmbH sowie das Innovations- und Gründerzentrum Würzburg.
 
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Foto: Der "Cube" des ZDI (c) Georg Wagenbrenner
Räumlich ist das ZDI aufgeteilt in drei Gebäude. Neben dem Cube am Hublandplatz 1 beherbergt der Tower künftig das Ideenlabor. Der Bau des dritten wichtigen Bausteins, des Inkubators, wird im Sommer  beginnen. Das Konzept möchte junge Start-Ups bei der Hand nehmen und guten Ideen und Innovationen ideale Rahmenbedingungen bieten: vom kritischen Überprüfen und Nachjustieren einer ersten Idee, über den inspirierenden Austausch mit anderen Gründern und Coaches bis zur Bewährungsprobe im Markt. Oberbürgermeister Christian Schuchardt setzt aus verschiedenen Gründen auf dieses dreistufige Konzept: „Wie schön wäre es, wenn im Cube auch Lösungen heranwachsen, die uns auf dem Weg zur ‚Smart City Würzburg‘ helfen.“ Gleichzeitig appellierte er an die über 300 Teilnehmer des 3. Würzburger Wirtschaftsdialogs: „So wie die Stadt Würzburg große Hoffnungen auf den zukünftigen Brain Pool des ZDI Mainfranken setzt, kann ich alle etablierten Unternehmerinnen und Unternehmer nur dazu ermuntern, sich Gedanken darüber zu machen, wie sich mit diesem Pfund wuchern lässt. Nutzen Sie dieses Netzwerk und seine Innovationskraft – beispielsweise um ihre Produkte zu optimieren, Ihr Innovationsmanagement zu verbessern oder auch um wertvolle Arbeitskräfte zu gewinnen.“

Der Wirtschaftsdialog, der unweit des Cubes in der LGS-Blumenhalle stattfand, hatte sich bei seiner dritten Auflage ganz der Idee von einer „Smart City“ verschrieben. Wer mit diesem Schlagwort bis dato noch nicht viel anfangen konnte, erfuhr von zahlreichen spannenden Ideen und Konzepten, die alle darauf abzielen, durch geschickte Datenverarbeitungen und neue Technologien das Stadtleben via Smartphone oder PC ein Stück komfortabler und cleverer zu machen. Dies könnte beispielsweise durch Sensoren geschehen, die jeden freien Parkplatz in Echtzeit auf dem Handy anzeigen. Auch eine intelligente Straßenbeleuchtung könnte direkt auf Menschen oder Bewegungsdaten reagieren und sich nicht nur an der Tageszeit orientieren. Manches ist noch Zukunftsmusik, anderes bereits zum Greifen nah. So werden nun beispielsweise im Bereich Tourismus bei der Stadt Würzburg Chatbots auf Webseiten zum Einsatz kommen. Bei diesem Service chatten Benutzer nicht direkt mit einem Menschen, sondern sie stellen ihre Fragen einer umfangreichen Datenbank, die dann mit Hilfe einer guten Verschlagwortung hilfreiche Tipps und Links in die Antwort packt.
 
Beim Wirtschaftsdialog wurden weitere Ideen und die Macher dahinter auf Themenpostern präsentiert, zudem standen Experten zum Thema Smart City aus dem IT- und Wissenschaftsnetzwerk zur Verfügung. Durch den Abend führte Moderator Johannes Keppner. Er half bei der Übersicht in einer Halle, die bei kleinen Snacks gezielt auf einen Messe-Charakter und inspirierende Einzelgespräche setzte. Jeder konnte sich so selbst auf einen kleinen Smart-City-Rundgang begeben. Interaktive Angebote gab es einige. So wurde beispielsweise auch das Umfragetool Tedme vorgestellt. Ergebnisse dieser Befragung, ein Film über Smart-City und vieles mehr gibt es unter: http://www.wuerzburg.de/smart-cityexterner Link. Und wer sich über eine unterhaltsame Gründer-Themenpalette von „Acherla“ bis ZDI lieber ganz „altmodisch“ beim Blättern einem Magazin informieren möchte, dem sei die zweite Ausgabe des Gründer-Magazin Mainfranken empfohlen, die zum Wirtschaftsdialog in einer Auflage von 5.000 Stück erschien. In der gesamten Region wird dieses Heft bei allen Projektpartnern ausliegen – natürlich auch im Würzburger Rathaus im Bürgerbüro. Das ZDI stellt sich zudem unter http://www.zdi-mainfranken.deexterner Link  vor.

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