Nahversorgung Hubland

Für einen lebendigen neuen Stadtteil ist eine funktionierende Nahversorgung unabdingbar. Durch ein entsprechend qualifiziertes Einzelhandelsangebot wird unnötiger Verkehr vermieden und zugleich die Möglichkeiten der Teilhabe für alle Menschen geschaffen, die sich direkt vor Ort versorgen können.

Nahversorgungszentrum Hubland; Bauherr: Hubland Center GmbH & Co.KG, Bocholt;
Nahversorgungszentrum Hubland; Bauherr: Hubland Center GmbH & Co.KG, Bocholt; Entwurf: H2M Architekten, Kulmbach

Der Standort der Nahversorgung wurde bereits frühzeitig in der Rahmenplanung im Eingangsbereich des Stadtteils in Verlängerung der Rottendorfer Straße festgelegt. Die Fläche befindet sich in nördlicher Fortsetzung der zentralen Nutzungen der Universität und ist über das Gelenk des Stadtteilplatzes mit dieser verknüpft. Der Nahversorgungsstandort übernimmt auch eine wichtige Versorgungsfunktion für die angrenzenden Gebiete des Frauenlandes.

Das Zentrenkonzept der Stadt Würzburg von 2011 sieht für diesen Einzelhandelsstandort insgesamt eine Verkaufsfläche bis maximal 5.000 Quadratmeter zur Etablierung eines Stadtteilzentrums vor. Die Verkaufsfläche soll sich auf einen Vollversorger (2.000 bis 2.500 m2), einen Lebensmittel-Discounter (1.000 m2), einen Getränkemarkt (500 m2), einen Drogeriemarkt (500 m2) sowie weitere ergänzende Läden und Dienstleistungseinrichtungen verteilen.

Die Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs und Dienstleistungen soll zentral in dem vorgesehenen Nahversorgungsstandort und zusätzlich über Erdgeschoßflächen innerhalb der angegliederten Mischgebiete entlang der Rottendorfer Straße erfolgen.

Nahversorgung Hubland
Nahversorgung Hubland (c) Stadt Würzburg, Konstantin Wismath
Das Nahversorgungszentrum gliedert sich in drei Hauptgebäude. Der westliche Teil besteht aus einem zweigeschossigen Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses mit unterschiedlichen Nutzungen wie einem Lebensmitteldiscounter, einem Drogeriemarkt, einem Biomarkt mit ergänzender Bäckerei, einem Bekleidungsgeschäft, einem Friseur und einer Apotheke. Das Erdgeschoss besteht vorrangig aus einer Pfosten-Riegel-Fassade mit Schaufensteranlage. Im 1. Obergeschoss befinden sich Wohnungen unterschiedlicher Größe, gruppiert um zwei Innenhöfe. Das Obergeschoss kragt über das Erdgeschoss hinaus, die Wohnungen erhalten private Freiflächen (Loggien), die sich in der Fassadengestaltung nach außen hin abzeichnen.

Das Bestandsgebäude des Hangars (Bauteil B) wird erhalten und durch einen Vollsortimenter mit ergänzender Bäckerei und weiteren ergänzenden Einrichtungen wie einer Bankfiliale revitalisiert. Im Obergeschoss ist ein Fitness-Studio geplant. Der Hangar wird weitestgehend entkernt, die wesentliche Tragwerks- und Dachstruktur wird beibehalten und im Innenraum erlebbar gemacht.

Das östliche Gebäude besteht aus einem zweigeschossigen Neubau mit einer Mischnutzung aus Gastronomie, Dienstleistungen, Arztpraxen, Büros im Erdgeschoss und im Obergeschoss aus Wohnungen.

Die Gebäude werden durch die überdachte „Hubland-Plaza“ miteinander verknüpft. Alle drei Gebäude werden unterirdisch mit einer Tiefgarage verbunden, über die Parkverkehr und teilweise die Anlieferung stattfindet. Das Nahversorgungszentrum „Hubland Center“ konnte im Frühsommer 2018 eröffnet werden. 

Nahversorgung Hubland
Nahversorgung Hubland (c) Stadt Würzburg, Claudia Kaspar
Der Erhalt des ehemaligen Flugzeughangars unter Berücksichtigung seines städtebaulichen Erscheinungsbilds waren zwingende Bestandteile des Ausschreibungsverfahrens und des Kaufvertrages. Das Bauwerk aus den 1930er-Jahren hat durch seine charakteristische Erscheinung einen hohen Identifikationswert für den neuen Stadtteil. Zusammen mit dem benachbarten Tower-Gebäude kann durch den Hangar die historische Vergangenheit des Areals als Flugplatz in den neuen Stadtteil übertragen werden.

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